Auf dieser Seite:
I. Überlegung zur Verbesserung
II. Übung zum Aufbau einer Beziehung
III. Aufbau durch den Menschen
IV. Resümee Umweltschutz

Ein neuer Ansatz im Umweltschutz

Umweltschutz meint üblicherweise, dass austretende, schädliche Stoffe oder Lärm (sogenannte Emissionen) in der Menge (Quantität) begrenzt werden. Emissionen ent­stehen in der industriellen Produktion, in Haushalten (Heizungsanlage), im Straßen­verkehr, in der Landwirtschaft usw.

Eine Verbesserung des Umweltschutzes in technischer Hinsicht bedeutet, dass Grenzwerte für Luft-, Wasser-, Boden- oder Lebensmittelverunreinigungen verschärft, Filteranlagen und Katalysatoren weiter optimiert oder die Überwachung und Kontrol­len verstärkt werden.

Durch die Medien werden immer wieder, und in den letzten Jahren zunehmend, Miss­stände bekannt, oftmals in Form von Skandalen. Neue oder bislang nicht im Visier der Überwachung stehende Substanzen treten aus, mit einem Grenzwert limitierte Stoffe überschreiten diesen erheblich und belasten Menschen, Tiere und die weitere Umwelt, sinnvoller bezeichnet als Mitwelt.

Sowohl in der Verbesserung des Umweltschutzes als auch mit dem Aufdecken und Bekanntwerden von neuen Umweltsünden ist das Prinzip einer beständigen Steige­rung zu erkennen.

Doch wohin soll die beständige Steigerung führen? Sollen noch schädlichere Stoffe und zunehmende komplexere Zusammenhänge mit immer weiter verfeinerten tech­nischen Maßnahmen ins Lot gebracht werden? Sollen einer zunehmenden Skrupello­sigkeit verantwortlicher Menschen eine schärfere Überwachung und konsequentere Bestrafung gegenüber stehen? Zeigt sich in dieser Entwicklung nicht eine abnehmen­de Wertschätzung der natürlichen Umwelt, deren Ressourcen, deren Viel­falt, deren Schönheit? Welche Möglichkeit hat der Mensch, nicht durch äußere Maßnahmen sondern durch eine Bewusstseinsarbeit im Umweltschutz tätig zu werden?

I. Überlegung

Überlegung zu einer anders gelagerten Verbesserung

Bekannt ist sicherlich der Satz: Nur das, was man kennt, schützt man auch. Vertieft man dies, so kann man darauf kommen, dass mit dem ″kennen″ einer Sache die Be­ziehung zu ihr gemeint ist. Je mehr und tiefgründiger ich mich mit etwas beschäftigt habe, desto mehr weiß ich darüber, desto mehr Zusammenhänge sind mir deutlich und die Sache wird gewissermaßen ein Teil von mir. Ich achte mehr und bewusster darauf. Der Begriff des ″Schützens″ kann dann die Bedeutung erhalten, dass ich mich für diese Sache einsetze, dass ich nötigenfalls etwas zum Positiven verändern möchte, dass ich für eine Verbesserung des Niveaus bin.

So kann man den Satz erweitern: Für die Sache oder den Umstand, zu dem ich eine tiefere Beziehung aufgebaut habe, kann ich mich mit einem vertieften Bewusst-Sein einsetzen.

Beziehungslosigkeit – Verantwortungslosigkeit

Wie kann es zu der voranschreitenden Beziehungslosigkeit kommen? Was können Ur­sachen für ein abnehmendes Bewusst-Sein für die Zusammenhänge Mensch – Um­welt – Natur sein?

Ein Grund mag die Bequemlichkeit sein, oder anders ausgedrückt, das Nachlassen ei­nes inneren Antriebes, das Schwächerwerden von inneren Willenskräften. Dafür spricht die Zunahme von vielen elektrischen Kleingeräten im Haushalt, wie beispiels­weise der elektrische Dosenöffner, das elektrische Messer, die elektrisch betriebene Zahnbürste oder der motorbetriebene Laubbläser. In bestimmten Fällen mögen diese technischen Errungenschaften sinnvoll sein, in einer so großen Zahl, wie sie heute eingesetzt werden, wären sie wohl nicht unbedingt nötig.

Zur Bequemlichkeit zählen auch kurze Fahrtstrecken mit dem Auto, die auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu absolvieren wären. Der Faktor Zeit wird allerdings ein zu be­rücksichtigendes Argument sein.

Eine weitere Antwort wird darin zu finden sein, dass die Preise zu hoch sind bezie­hungsweise dass man nicht bereit ist einen entsprechenden Betrag auszugeben. Ökologisch hergestellte Lebensmittel sind in der Regel teurer als konventionelle. Da­durch dass der Faktor des Preises eine hohe Priorität erhält, treten andere Faktoren in den Hintergrund. Die ökologische (biologische) oder zumindest weniger schadstoffbe­lastete Erzeugung; der Einsatz von mehr Menschenkraft als Maschinenkraft; eine faire Entlohnung der Erzeuger (Landwirte und Arbeiter) oder die soziale Absicherung der arbeitenden Menschen (in den meist als ″3. Welt″ bezeichneten Ländern) sind Umstände, die von einem umfassenderen Bewusstsein über Zusammenhänge zeu­gen.

In der Verantwortungslosigkeit ist ein weitere Punkt zu sehen. Vorgesetzte in Betrie­ben ordnen bestimmte Überschreitungen an. Sei es aus Einspargründen für eine fachgerechte Entsorgung, sei es um einen notwendigen Mehraufwand zu umge­hen oder aus anderen Gründen. Verantwortliche Politiker setzen sich -beeinflusst durch Lobbyarbeit, Vergünstigungen etc.- nicht entsprechend ein oder stimmen gegen eine sinnvolle Verbesserung.

⇒ In allen Fällen sind Menschen die Verursacher bzw. Unterlasser (und damit auch wieder Verursacher), sie sind verantwortlich für die Handlungen.

Folgen und Wirkungen von Handlungen

Was sind nun Folgen davon, wenn man etwas verursacht, das heißt eine Entschei­dung oder Handlung -mehr oder auch weniger bewusst- vollzieht?
Das Prinzip, das verdeutlicht werden soll, kann an einem einfach gehaltenen Beispiel dargestellt werden:

Ein Verbraucher möchte ein bestimmtes Produkt kaufen und entscheidet sich für das preisgünstigste. Ein Geldbetrag fließt an den Hersteller des Produktes. Kaufen sehr viele Verbraucher dieses Produkt, kommt ein gewisser Geldfluss zustande. Damit wird das Unternehmen unterstützt, es kommt dort zu einem Aufbau, es kann weiter investieren und kann die Werbung intensivieren. Der Verkauf des Produktes wird wei­ter angeregt

Man kann nun sagen, da wo das Geld hinfließt, da geht auch eine Energie hin, es kommt in der Firma ja zu einem Aufbau.

⇒ Geldzufluss ≙ Energiezufluss || materielle Ebene

Mit weiteren Beispielen möchte ich das vertiefen. Diese oder ähnlich gelagerte Situa­tionen sind wahrscheinlich vielen bekannt

Es ist jemand krank, sagen wir wegen eines Unfalles. Der Kranke bekommt nun einen Anruf oder einen Besuch, an dessen Ende er sagt ″Schön dass du an mich gedacht hast.″ Oder es steht jemand vor einer Abschlussprüfung, vor einem wichtigen Gespräch oder Ähnlichem und hat schon ganz weiche Knie. Da kommt ein Anruf, der Anrufer sagt sinngemäß, dass er gerade an den Prüfling denke und ihm alles Gute wünsche, er sei in Gedanken bei ihm.

Das Hindenken und Mitdenken ist eine Unterstützung, es wirkt eine Kraft unterstüt­zend, förderlich für den anderen.

Ein authentisches Beispiel beim Klettern. Das Mitdenken des am Boden stehenden hilft dem Seilpartner im Felsen. Durch eine Art Hineinversetzen in den anderen, er­fährt dieser eine ungesehene Hilfe. Dies kann ich auch bei Übungen, zum Beispiel im Yoga, beobachten: Der Unterrich­tende denkt beziehungsweise stellt sich während des Praktizierens den Übungsver­lauf für einen Teilnehmer vor, dieser führt die Übung tatsächlich anders aus als bis­her gewohnt.

Gedanken bewirken einen ″inneren Aufbau″, eine ″innere Unterstützung″.

⇒ Gedankenkraft ≙ förderliche Kraft || gedankliche, mitfühlende, seelische Ebene

II. Übung

Übung zum Aufbau einer Beziehung

Wie baue ich eine Beziehung zu einem Menschen, einer Pflanze, einem Tier, der Um­welt oder einem Gegenstand auf? (Diese außen stehenden Bezugspunkte nenne ich nachfolgend Objekte, da sie sich außerhalb des Übenden (Subjekt) befinden.)

Eine Beziehung setzt eine Empfindung zum Objekt voraus. Bei genauer Überlegung steht vor der Empfindung das Interesse, dann ein Gedanke, der sich zum Beispiel in einer Idee oder einer Frage äußern kann. Anhand eines Beispieles möchte ich den Übungsverlauf einmal aufzeigen. Das Objekt ist ein Baum, ein Laubbaum, eine Eiche. Die Übung ist vom Aufbau einer Seelenübung, wie sie z. B. aus der Anthroposophie Rudolf Steiners bekannt ist, abgeleitet.

Erster Teil: Sinnliches Erfassen der äußeren Erscheinung

Der Übende befindet sich vor dem Objekt, dem Baum und stellt beispielsweise fol­gende Betrachtungen an:
Sind Wurzeln zu sehen? Wie sehen sie aus?
Wie ist der Stamm? Gerade, in sich verdreht, schräg gewachsen …
Wie sieht die Rinde aus? Glatt, borkig, geschlossen, aufgerissen …
Wie sind die Äste angeordnet? Symmetrisch, gerade, gebogen …
Wie sieht die Krone aus? Rund, oval, hoch, breit ausladend, symmetrisch …
Wie ist die Form der Blätter? Rund, eiförmig, herzförmig, gewellt, gezahnt …
Wie die Farbe der Blätter? Hellgrün, Dunkelgrün, Rot, Braun …
Sind Blüten oder Samen zu sehen? Wie sehen diese aus?
(Bei einem Baum mit Früchten: Wie sehen die Früchte aus? …)

Eiche
Eiche

Der Baum wird intensiv fragend, erforschend betrachtet. Dieser optische Eindruck ist eine objektive Wahrnehmung durch den Sehsinn. Ein anderer Betrachter könnte sie genauso machen und käme zum gleichen Ergebnis.

Diese Betrachtung kann man mehrere Tagen nacheinander durchführen. Jeweils an­schließend (direkt und/oder am Abend) wird das Erfahrene in einer aufrechten Sitzpo­sition und mit geschlossenen Augen in der Erinnerung zunächst wiederholt, anschlie­ßend lässt man das Bild auf sich wirken.

Zweiter Teil: Tiefere Erforschung

Hat man den ersten Teil absolviert, kommen weitere Fragen und Themenfelder hinzu. Der Übende stellt Überlegungen zum Wert und Nutzen des Baumes an und welche Gabe, welches Geschenk die Natur damit macht.

Welche Tiere leben im und vom Baum? Vögel, Eichhörnchen, Käfer, Spinnen, weitere Insekten, Mikroorganismen … Wie kann der Mensch die Früchte (Eicheln; Bucheckern, Äpfel …) des Baumes nutzen? Obst, Säfte, weitere Getränke wie Frucht- und Getreidekaffee … Haben Teile des Baumes eine Heilwirkung, werden Medikamente damit hergestellt?

Erfassen des Wasserkreislaufes, in den der Baum mit einer ungesehenen Verduns­tungsleistung durch sein Blattwerk eingebunden ist. Verdeutlichung der Photosynthese: Kohlendioxid (CO2), auch vom Menschen durch Abgase erzeugtes, wird in vom Menschen lebensnotwendig benötigten Sauerstoff (O2) umgewandelt. Aspekt des Schattens und der Kühle spendenden Eigenschaft im Sommer bedenken. Nutzung des Holzes für Möbel, Baumaterial, Werkzeuge und Heizzwecke. Optische Bereicherung des Landschaftsbildes. Überlegungen zu einem toten Baum: Er ist ein mannigfaltiger Lebensraum für Mikro­organismen, Pilze, Pflanzen, Unterschlupf für Tiere … Das kann man zum Beispiel in unberührter Natur, in Kernzonen von Biosphärenreservaten oder Naturparks sehen.

Solche und ähnliche Fragen werden durch Überlegungen, Lesen von Lektüre, in Ge­sprächen, durch den Besuch von Ausstellungen, durch Teilnahme an Führungen etc. beantwortet und ergänzen das vorherige Bild des Baumes.

Dieses erweitere Erfassen des Objektes ist ebenso ein objektives, es sind reine sach­liche oder fachliche Informationen, die auch andere erhalten können.

In der vorstellenden Erinnerung des Baumes werden diese Ergebnisse mit eingebaut und vervollständigen das Bild. Sinnvollerweise wird die Übung in einer aufrechten Sitzhaltung mit geschlossenen Augen für einige Minuten praktiziert.

Dritter Teil: Das Verhältnis des Betrachtungsobjektes zu seiner Umgebung

Die Übung kann noch erweitert werden, in dem man sich nicht nur den einzelnen Baum, sondern den Baum im Verbund mit anderen vorstellt. Zum Beispiel in einen Wald, einer Streuobstwiese, einer Allee …

Die Wirkung und Bedeutung des einzelnen Baumes ist nun um ein Vielfaches ver­stärkt und in einem gemeinsamen Wirken mit der Umgebung, es ergeben sich neue Aspekte. Die Bedeutung des Begriffes ″Ökosystem″ kann hiermit bewusster werden. Damit zusammenhängend die Biodiversität, die Vielfalt und das sich ergänzende Zu­sammenspiel in der Natur.

Wirkung der Übung:

Es entsteht ein umfassenderes, komplexeres Bild des Baumes und weiterhin eine Wertschätzung oder ein Bewusstsein für den Wert des Baumes. Dies möchte ich als ein tieferliegendes Gefühl oder eine Empfindung bezeichnen. Man wird an diesem Baum nicht mehr einfach so vorbeigehen oder fahren wie vor der Übung. Es ist eine Beziehung zu dem betrachteten Objekt entstanden.

Diese Übung kann prinzipiell auf die gesamte Umwelt übertragen werden. Beispiels­weise kann man einen Bach mit dem Leben innerhalb und an dessen Ufer betrach­ten, den weiteren Verlauf als Fluss bis zu einem See oder Meer, den Wasserkreislauf, die lokale und globale Bedeutung etc.

Oder ein Tier, ein Insekt wie zum Beispiel die Biene. Deren Leben im Volk (dem Bien), der Orientierung mit Hilfe der Sonne, den Nutzen der Blütenbestäubung, die Produk­te wie Honig, Propolis usw.

III. Aufbau

Der förderliche Aufbau durch den Menschen

Die Beziehung ist ein erster wesentlicher Punkt. Es folgt ein Gedanke, der in die Um­setzung gelangen soll. Hierzu ist es für das weitere Verständnis sinnvoll, einige Hin­tergründe darzustellen.

Der Mensch hat neben seinem physischen Körper, den er sehen und fühlen kann, als weitere Wesensglieder die Seele und den Geist. Herausgreifen möchte ich die Seele, sie verbindet den Körper und den Geist. Sie kann nicht direkt mit den Sinnen wahrge­nommen werden, sie zeigt sich durch drei Kräfte. Diese Seelenkräfte hat jeder Mensch, es ist das Denken, das Fühlen und der Wille, man nennt sie auch die Be­wusstseinskräfte.

Beobachtet man einmal genau, wie in der Welt etwas entsteht, kann man erkennen, dass am Anfang ein Gedanke steht, oder eine Idee, eine Überlegung. Dieser Gedanke beschäftigt den Menschen, es möchte vielleicht ein Künstler ein bestimmtes Werk umsetzen, oder ein Handwerker ein Möbelstück herstellen. Der Gedanke ist zunächst bei diesem Menschen, er strahlt sozusagen noch nicht in das weitere Umfeld.

Mit der weiteren und intensiveren Beschäftigung des Künstlers oder Handwerkers, der Planung und Ausarbeitung, fängt er quasi richtig Feuer und verbindet sich ge­fühlsmäßig mit seinem Projekt. Im idealen Sinne entsteht eine Verbindung, aber kei­ne Bindung, keine Abhängigkeit dazu. Das Projekt soll für andere sein, nicht für den Eigennutz des Schaffenden. Der Umkreis erweitert sich nun, es erfahren andere da­von, sie sehen konkrete erste Planungsschritte, es werden vielleicht Berechnungen angestellt, Material bestellt. Der anfängliche Gedanke hat sich soweit verwandelt, dass ein Gefühl entstanden ist, eine Wirkung in das nächste Umfeld und es sind erste Tätigkeiten sichtbar.

Bei der abschließenden Konkretisierung und Ausführung des Projektes intensivieren sich die Handlungen weiter, die sogenannten Willenskräfte werden noch stärker an­geregt und eingesetzt. Hürden sind zu überwinden, Fehlschläge verursachen andere Schritte, bis das Kunstwerk oder das Möbelstück fertiggestellt ist und den Betrachter, den Käufer, den Nutzer erfreut. Der Umkreis hat sich nun bis in das soziale Umfeld erweitert.

Analog zu diesem Beispiel erfolgt die Umsetzung eines Projektes im Bereich des Um­weltschutzes. Der Gedanke sollte ein übergeordneter sein, eine Idee, die den Bau­herrn, Planer, ausführende Firmen und eventuell dagegen stehende Interessensgrup­pen verbindet.

Das könnten zum Beispiel Gedanken der Ästhetik und der Integration sein. Eine So­laranlage, die die Sonnenenergie nutzt und Warmwasser erzeugt, wird dann nicht nur technisch und statisch sinnvoll auf das Dach gesetzt, dazu kommen Überlegungen, wie sie mit einem Rahmen oder anderen Elementen integriert werden kann oder wie entsprechende Sonnensymbole oder geometrische Formen zur Anwendung kommen können. Desgleichen bei Photovoltaik-Anlagen, die die Sonnenenergie in Strom umwandeln. Neben der teilweise großflächigen Dachmontage sieht man sie auch als Freilandan­lagen große Felder bedecken. Hier kann man über eine schönere Integration in die umgebende Landschaft nachdenken.

Der verbindende Aspekt könnte bei der Fernwärme eine Anwendung finden. Die Hackschnitzelheizanlage mit dem entsprechenden Verrohrungssystem verbindet nicht nur auf technische Art und Weise die Häuser einer Siedlung und versorgt sie mit Wärme, man kann hinzudenken, dass die Menschen damit einen gemeinsamen Punkt haben und darüber hinaus eine soziale Verbindung aufbauen. Diese wiederum kann weitere Nachbarn anregen, so dass sich die zwischenmenschlichen Kontakte und Hilfen letztlich über die Siedlung hinaus fortpflanzen.

Größer wird der Anspruch, wenn der private Bereich weiter verlassen und das öffent­liche Interesse berührt wird. So soll auf einem Gemeindegebiet zum Beispiel ein Windpark mit mehreren Anlagen errichtet werden. Eine starke Bewegung in der Bür­gerschaft und ökologisch orientierte Politiker haben es vorangetrieben, doch gleich­zeitig ist eine Bürgerbewegung entstanden, die vehement dagegen ist. Im Verlaufe der Diskussionen verhärten sich dann die Fronten.

Die eine Seite hat Argumente wie erneuerbare Energien und Unabhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland, Abbau der Atomkraftwerke, Gewerbesteuerein­nahmen für die schwächelnde Gemeindekasse und Unterstützung des einheimischen Arbeitsmarktes. Die andere Seite befürchtet die zunehmende ″Verspargelung″ der Landschaft und damit die Beeinträchtigung des Landschaftsbil­des, die Gefährdung der Vögel durch die sich drehenden Rotorblätter und unange­nehme Geräusche für Bewohner.

Um hier einen übergeordneten Gedanken zu finden, ist eine intensive Auseinander­setzung mit den komplexen Zusammenhängen notwendig. Die weitere Schwierigkeit ist, dass der Prozess schon im Laufen ist. Sinnvolle Ansätze wären in der Richtung, dass nicht nur die Menschen einen Nutzen haben, sondern dass auch die Natur eine Berücksichtigung und Würdigung erhält. Eine reale Dankbarkeit gegenüber der natür­lichen Umwelt mit ihren dem Menschen nützenden Eigenschaften und Potenzialen fehlt zumeist.

In diesem Fallbeispiel ist ein Moderator oder Koordinator maximal gefordert. Finden alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Ziel hin, hat dies enorme Auswirkungen in das ganze weitere Umfeld, es könnte -jetzt ganz weit gedacht- ein Präzedenzfall mit Vorbildcharakter werden, in dem viele Menschen zueinander finden.

Resümee Umweltschutz

Schlusswort – Resümee

Mit dieser Ausarbeitung und den Beispielen möchte ich aufzeigen, dass der Umwelt­schutz auf einer weiteren -einer mentalen- Ebene einen wichtigen Ansatz finden muss. Die sich immer weiter zuziehende Spirale von Vorschriften und Bestrafungen kann dadurch gelöst werden, wenn die Menschen nicht nur ein intellektuelles, wis­senschaftliches Verständnis für die Zusammenhänge haben, sondern ein tiefes Emp­finden zur Mit-Welt ausprägen. Das daraus folgende Handeln wird ein anderes sein.